Warum der Basistarif existiert und wann er relevant wird
Der PKV Basistarif ist eine der am wenigsten bekannten, aber gleichzeitig wichtigsten Regelungen im deutschen Krankenversicherungssystem. Eingeführt 2009 als Reaktion auf die allgemeine Versicherungspflicht, dient er als Auffangnetz für Menschen, die sonst keinen bezahlbaren Versicherungsschutz erhalten würden.
Im Gegensatz zu regulären PKV-Tarifen, die individuelle Leistungen und Preise bieten, ist der Basistarif stark reguliert: Die Leistungen entsprechen denen der gesetzlichen Krankenversicherung, die Beiträge sind gedeckelt, und jeder PKV-Anbieter muss ihn anbieten. Niemand darf abgelehnt werden – auch nicht bei schweren Vorerkrankungen.
Dieser Ratgeber erklärt, wer Anspruch auf den Basistarif hat, was er kostet, welche Leistungen er bietet, wo seine Grenzen liegen und welche Alternativen existieren.
Was ist der PKV Basistarif?
Gesetzliche Grundlagen
Der Basistarif wurde mit der Gesundheitsreform 2007 eingeführt und ist seit dem 1. Januar 2009 verpflichtend für alle privaten Krankenversicherer. Die rechtlichen Grundlagen finden sich im Versicherungsvertragsgesetz (VVG) und sollen sicherstellen, dass niemand ohne Krankenversicherungsschutz dasteht.
Die wichtigsten Merkmale:
- Kontrahierungszwang: Jeder PKV-Versicherer muss den Basistarif anbieten und darf niemanden ablehnen
- Keine Gesundheitsprüfung bei Risikozuschlägen: Vorerkrankungen führen nicht zu höheren Beiträgen oder Leistungsausschlüssen
- Beitragsbegrenzung: Der Höchstbeitrag entspricht dem GKV-Höchstbeitrag
- Leistungsumfang: Entspricht dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung
Abgrenzung zu regulären PKV-Tarifen
Der Basistarif unterscheidet sich fundamental von herkömmlichen PKV-Tarifen:
| Merkmal | Reguläre PKV-Tarife | Basistarif |
|---|---|---|
| Leistungsumfang | Frei wählbar, oft besser als GKV | Exakt GKV-Niveau |
| Gesundheitsprüfung | Ja, mit Zuschlägen oder Ausschlüssen | Keine Risikozuschläge möglich |
| Aufnahme | Ablehnung möglich | Aufnahmezwang |
| Beitragshöhe | Individuell, steigt mit Alter | Gedeckelt auf GKV-Höchstbeitrag |
| Chefarztbehandlung | Meist enthalten | Nein |
| Einzelzimmer | Je nach Tarif | Nein |
Der Basistarif ist keine Premium-Versicherung, sondern eine Grundabsicherung – vergleichbar mit der GKV, jedoch ohne deren soziale Absicherungsmechanismen wie die Familienversicherung.
Wer hat Anspruch auf den Basistarif?
Grundsätzliche Zugangsvoraussetzungen
Anspruch auf den Basistarif haben alle Personen, die die allgemeinen Voraussetzungen für eine private Krankenversicherung erfüllen:
1. Selbstständige und Freiberufler
Unabhängig vom Einkommen können sich Selbstständige im Basistarif versichern. Dies ist besonders relevant für Existenzgründer mit knappem Budget oder Selbstständige mit Vorerkrankungen, die in regulären Tarifen abgelehnt würden.
2. Angestellte über der Versicherungspflichtgrenze
Angestellte mit einem Bruttojahreseinkommen über 69.300 Euro (2025) können den Basistarif wählen. In der Praxis ist dies selten sinnvoll, da für diese Gruppe reguläre Tarife meist attraktiver sind.
3. Beamte
Auch Beamte haben Zugang zum Basistarif. In Kombination mit der Beihilfe kann dies eine kostengünstige Lösung sein, allerdings bieten Beihilfeergänzungstarife meist bessere Leistungen zu ähnlichen Kosten.
4. Personen ohne Versicherungsschutz
Wer länger als drei Monate nicht krankenversichert war, hat einen gesetzlichen Anspruch auf Aufnahme in den Basistarif (oder auf Rückkehr in die GKV, falls die Voraussetzungen erfüllt sind).
Typische Zielgruppen
In der Praxis sind es vor allem folgende Personengruppen, für die der Basistarif relevant wird:
Ältere PKV-Versicherte mit finanziellen Engpässen
Wer über 55 Jahre alt ist, kann nicht mehr in die GKV zurückkehren. Wenn die PKV-Beiträge im Alter untragbar werden, ist der Basistarif oft die einzige Alternative. Besonders betroffen sind Selbstständige, deren Einkommen im Alter sinkt, und Rentner mit geringen Bezügen.
Rückkehrer aus dem Ausland
Personen, die längere Zeit im Ausland gelebt haben und nach Deutschland zurückkehren, haben oft keinen Anspruch mehr auf die gesetzliche Krankenversicherung. Der Basistarif ermöglicht ihnen einen sofortigen Versicherungsschutz ohne Wartezeit.
Personen mit schweren Vorerkrankungen
Wer an Krebs, schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychischen Erkrankungen leidet, wird von regulären PKV-Tarifen oft abgelehnt oder mit extremen Risikozuschlägen belegt. Im Basistarif hingegen besteht Aufnahmezwang ohne Zuschläge.
Ehemals Versicherungslose
Menschen, die ihre Krankenversicherung verloren oder nie eine abgeschlossen haben, können über den Basistarif wieder Versicherungsschutz erlangen.
Wer hat KEINEN Anspruch?
Keinen Zugang zum Basistarif haben:
- Pflichtversicherte in der GKV: Wer versicherungspflichtig ist (z.B. Angestellte unter der Versicherungspflichtgrenze), kann nicht in die PKV wechseln
- Beihilfeberechtigte ohne Beihilfeergänzung: Der Basistarif kann nicht als alleinige Absicherung dienen, wenn bereits eine Beihilfe besteht
Was kostet der PKV Basistarif?
Beitragsbegrenzung auf GKV-Niveau
Der zentrale Vorteil des Basistarifs ist die Beitragsobergrenze. Diese entspricht dem maximalen GKV-Beitrag, der sich aus der Beitragsbemessungsgrenze ergibt.
2025 bedeutet das konkret:
- Beitragsbemessungsgrenze GKV: 66.150 Euro jährlich
- GKV-Beitragssatz: 14,6 Prozent (Krankenversicherung) + durchschnittlich 1,7 Prozent (Zusatzbeitrag) + 3,4 Prozent (Pflegeversicherung)
- Maximaler GKV-Beitrag: ca. 850 Euro monatlich (inklusive Pflegeversicherung)
Der Basistarif darf diesen Betrag nicht überschreiten. Unabhängig von Alter, Gesundheitszustand oder Leistungsinanspruchnahme zahlen Versicherte im Basistarif maximal diesen Höchstbeitrag.
Beitragsreduzierung bei geringem Einkommen
Für Personen mit Einkommen unterhalb der Versicherungspflichtgrenze (2025: 69.300 Euro jährlich) gilt eine weitere Vergünstigung: Der Beitrag wird auf die Hälfte des Höchstbeitrags begrenzt.
Konkret:
- Einkommen unter 69.300 Euro jährlich: Maximalbeitrag ca. 425 Euro monatlich
- Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe: Staatliche Zuschüsse übernehmen einen Großteil des Beitrags, sodass der Eigenanteil minimal ist (oft unter 100 Euro)
Diese Regelung macht den Basistarif zu einer bezahlbaren Option für Menschen in finanziellen Notlagen.
Beispielrechnungen nach Einkommenssituation
Beispiel 1: Selbstständiger mit mittlerem Einkommen
- Alter: 50 Jahre
- Einkommen: 45.000 Euro jährlich (unter Versicherungspflichtgrenze)
- Beitrag Basistarif: ca. 425 Euro/Monat (halber Höchstbeitrag)
Vergleich: Ein regulärer PKV-Komforttarif würde für einen 50-Jährigen etwa 650 bis 850 Euro kosten – der Basistarif spart hier erheblich.
Beispiel 2: Rentnerin mit geringer Rente
- Alter: 68 Jahre
- Rente: 1.200 Euro monatlich
- Beitrag Basistarif: ca. 425 Euro/Monat (halber Höchstbeitrag wegen niedrigem Einkommen)
Vergleich: Ein regulärer PKV-Tarif für eine 68-Jährige könnte 800 bis 1.200 Euro kosten – finanziell nicht tragbar bei einer Rente von 1.200 Euro.
Beispiel 3: Rückkehrer aus dem Ausland mit hohem Einkommen
- Alter: 42 Jahre
- Einkommen: 90.000 Euro jährlich (über Versicherungspflichtgrenze)
- Beitrag Basistarif: ca. 850 Euro/Monat (voller Höchstbeitrag)
Vergleich: Ein regulärer PKV-Komforttarif würde etwa 550 bis 700 Euro kosten – hier wäre der Basistarif teurer und nur bei schweren Vorerkrankungen sinnvoll.
Zusätzliche Kosten
Neben dem Basisbeitrag fallen weitere Kosten an:
- Pflegeversicherung: Bereits im Höchstbeitrag enthalten
- Selbstbeteiligung: Der Basistarif kennt keine Selbstbeteiligung – alle Leistungen werden erstattet (bis zum GKV-Niveau)
- Zusatzversicherungen: Wer Leistungen über GKV-Niveau wünscht (z.B. Zahnersatz, Heilpraktiker), kann ergänzende Zusatzversicherungen abschließen
Welche Leistungen bietet der Basistarif?
Orientierung am GKV-Leistungskatalog
Der Basistarif bietet exakt die Leistungen, die auch gesetzlich Versicherte erhalten. Das bedeutet:
Ambulante Versorgung:
- Arztbesuche beim Hausarzt und bei Fachärzten
- Überweisungsregelung wie in der GKV (Hausarztprinzip)
- Medikamente und Heilmittel nach GKV-Regelungen
- Vorsorgeuntersuchungen im gesetzlich vorgesehenen Umfang
Stationäre Versorgung:
- Krankenhausbehandlung im Mehrbettzimmer
- Behandlung durch den diensthabenden Arzt (nicht Chefarzt)
- Keine Wahlleistungen
Zahnärztliche Versorgung:
- Regelversorgung bei Zahnersatz (Festzuschüsse wie in der GKV)
- Zahnbehandlungen im Rahmen der gesetzlichen Leistungen
- Keine Premiumversorgung (z.B. Implantate nur in Ausnahmefällen)
Psychotherapie und Rehabilitation:
- Psychotherapie nach Genehmigung (wie in der GKV)
- Rehabilitationsmaßnahmen nach gesetzlichen Vorgaben
Was der Basistarif NICHT bietet
Im Vergleich zu regulären PKV-Tarifen fehlen folgende Leistungen:
- ❌ Chefarztbehandlung
- ❌ Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus
- ❌ Freie Arztwahl ohne Überweisung
- ❌ Premiumleistungen bei Zahnersatz (z.B. Vollkeramik-Implantate)
- ❌ Heilpraktikerbehandlungen
- ❌ Erweiterte Vorsorgeuntersuchungen
- ❌ Sehhilfen über Mindeststandard hinaus
- ❌ Auslandskrankenversicherung
Der Basistarif ist eine Grundabsicherung – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Vor- und Nachteile des Basistarifs
Vorteile
✅ Aufnahmezwang: Niemand darf abgelehnt werden, auch nicht bei schweren Vorerkrankungen
✅ Keine Risikozuschläge: Vorerkrankungen führen nicht zu höheren Beiträgen
✅ Beitragsdeckelung: Maximalbeitrag begrenzt auf GKV-Höchstbeitrag
✅ Soziale Abfederung: Reduzierte Beiträge bei niedrigem Einkommen
✅ Vollständiger Versicherungsschutz: Alle gesetzlich vorgesehenen Leistungen sind abgedeckt
✅ Keine Gesundheitsprüfung: Schneller Zugang ohne langwierige Antragsverfahren
Nachteile
❌ Eingeschränkte Leistungen: Nur GKV-Niveau, keine Premiumversorgung
❌ Hoher Beitrag für Gesunde: Junge, gesunde Versicherte zahlen oft mehr als in regulären PKV-Tarifen
❌ Keine Familienversicherung: Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag
❌ Keine Beitragsrückerstattung: Anders als in regulären PKV-Tarifen gibt es keine Rückerstattung bei Nichtinanspruchnahme
❌ Schwieriger Ausstieg: Wechsel in bessere Tarife erfordert erneute Gesundheitsprüfung
❌ Vorkasse-Prinzip: Arztrechnungen müssen zunächst selbst bezahlt und dann eingereicht werden
Alternativen zum Basistarif
Reguläre PKV-Tarife
Wenn Sie gesund sind und die Gesundheitsprüfung bestehen, sind reguläre PKV-Tarife fast immer die bessere Wahl:
- Bessere Leistungen (Chefarzt, Einzelzimmer, erweiterte Zahnleistungen)
- Oft günstigere Beiträge für junge, gesunde Versicherte
- Flexible Tarifgestaltung nach Bedarf
Gesetzliche Krankenversicherung
Prüfen Sie, ob eine Rückkehr in die GKV möglich ist. Dies kann sinnvoll sein, wenn:
- Sie unter 55 Jahre alt sind
- Sie eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen können
- Ihr Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt
Alle Details zur erfolgreichen Rückkehr von der PKV in die GKV finden Sie in unserem umfassenden Ratgeber.
Standardtarif (Altverträge vor 2009)
Für PKV-Versicherte, deren Vertrag vor dem 1. Januar 2009 abgeschlossen wurde, existiert zusätzlich der Standardtarif. Dieser ähnelt dem Basistarif, ist aber ausschließlich für Bestandskunden zugänglich:
- Leistungen auf GKV-Niveau
- Beitragsbegrenzung auf GKV-Höchstbeitrag
- Nur für Versicherte über 65 Jahre oder mit geringem Einkommen
Neuverträge können nur noch im Basistarif abgeschlossen werden.
Wechsel aus dem Basistarif
Voraussetzungen für einen Tarifwechsel
Ein Wechsel aus dem Basistarif in einen besseren PKV-Tarif ist grundsätzlich möglich, aber an Bedingungen geknüpft:
1. Gesundheitsprüfung
Für den Wechsel in einen regulären PKV-Tarif ist eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich. Bei schweren Vorerkrankungen oder fortgeschrittenem Alter kann dies schwierig werden.
2. Finanzieller Spielraum
Reguläre PKV-Tarife sind oft teurer als der Basistarif (insbesondere für ältere Versicherte). Prüfen Sie, ob Sie sich den höheren Beitrag dauerhaft leisten können.
3. Versichererwechsel
Innerhalb desselben Versicherers ist ein Wechsel aus dem Basistarif heraus meist nicht ohne Gesundheitsprüfung möglich. Ein Versichererwechsel erfordert ebenfalls eine neue Gesundheitsprüfung – und Sie verlieren Ihre Altersrückstellungen.
Strategien für einen erfolgreichen Wechsel
Strategie 1: Frühzeitig wechseln
Der beste Zeitpunkt für einen Wechsel ist, solange Sie noch gesund sind. Warten Sie nicht, bis sich Ihre Gesundheit verschlechtert.
Strategie 2: Finanzielle Situation verbessern
Wenn Ihr Einkommen steigt (z.B. durch Geschäftserfolg oder Erbschaft), prüfen Sie einen Wechsel in einen besseren Tarif mit erweiterten Leistungen.
Strategie 3: Kombination mit Zusatzversicherungen
Statt eines vollständigen Wechsels können Sie im Basistarif bleiben und gezielt Zusatzversicherungen abschließen (z.B. Zahnzusatzversicherung, Krankenhauszusatzversicherung). Dies erfordert keine Gesundheitsprüfung im Basistarif.
Häufige Fehler und Missverständnisse
Fehler 1: Basistarif als dauerhafte Lösung sehen
Der Basistarif ist als Notfalllösung gedacht, nicht als langfristige Strategie. Wer jung und gesund ist, sollte reguläre PKV-Tarife bevorzugen.
Lösung: Nutzen Sie den Basistarif als Übergang, bis Sie in einen besseren Tarif wechseln können.
Fehler 2: Zu spät reagieren
Viele Versicherte warten zu lange, bis sie aus überteuerten PKV-Tarifen in den Basistarif wechseln. Die Folge: Jahre mit nicht tragbaren Beiträgen.
Lösung: Prüfen Sie frühzeitig (ab 60 Jahren oder bei finanziellen Engpässen), ob der Basistarif eine Option ist.
Fehler 3: Leistungserwartungen überschätzen
Der Basistarif bietet nur GKV-Leistungen. Wer Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer erwartet, wird enttäuscht.
Lösung: Setzen Sie realistische Erwartungen. Der Basistarif ist Grundversorgung, keine Premiumversicherung.
Fehler 4: Familienversicherung erwarten
Anders als in der GKV gibt es im Basistarif keine kostenfreie Familienversicherung. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag.
Lösung: Kalkulieren Sie die Gesamtkosten für die Familie realistisch ein.
Für wen lohnt sich der Basistarif?
Der Basistarif ist sinnvoll für:
✅ Ältere PKV-Versicherte mit finanziellen Engpässen
Wenn die PKV-Beiträge im Alter untragbar werden und eine Rückkehr in die GKV nicht möglich ist (ab 55 Jahren), bietet der Basistarif eine bezahlbare Alternative.
✅ Personen mit schweren Vorerkrankungen
Wer von regulären PKV-Tarifen abgelehnt wird oder extreme Risikozuschläge zahlen müsste, findet im Basistarif Aufnahme ohne Zuschläge.
✅ Rückkehrer aus dem Ausland
Wer nach langer Abwesenheit nach Deutschland zurückkehrt und keinen GKV-Zugang mehr hat, kann über den Basistarif sofortigen Versicherungsschutz erlangen.
✅ Ehemals Versicherungslose
Menschen ohne Krankenversicherung können über den Basistarif wieder versichert werden.
Der Basistarif ist NICHT sinnvoll für:
❌ Junge, gesunde Versicherte
Reguläre PKV-Tarife bieten bessere Leistungen zu oft günstigeren Beiträgen. Der Basistarif lohnt sich hier nicht.
❌ Personen mit GKV-Zugang
Wenn Sie versicherungspflichtig in der GKV sind oder freiwillig dort versichert werden können, ist die GKV meist die bessere Wahl (kostenfreie Familienversicherung, einkommensabhängige Beiträge).
❌ Gutverdiener ohne Vorerkrankungen
Wer ein hohes Einkommen hat und gesund ist, zahlt im Basistarif den vollen Höchstbeitrag (850 Euro) – reguläre Tarife sind dann oft günstiger und bieten mehr Leistung.
Fazit: Der Basistarif als Sicherheitsnetz, nicht als erste Wahl
Der PKV Basistarif erfüllt eine wichtige Funktion im deutschen Gesundheitssystem: Er stellt sicher, dass niemand ohne Krankenversicherung dasteht – unabhängig von Alter, Gesundheitszustand oder Einkommen. Als Notfalllösung, Übergangstarif oder Absicherung für Menschen in schwierigen Lebenslagen ist er unverzichtbar.
Gleichzeitig sollte der Basistarif nicht als erste Wahl betrachtet werden. Die eingeschränkten Leistungen auf GKV-Niveau, der oft hohe Beitrag für gesunde Versicherte und die fehlende Flexibilität machen ihn zu einer suboptimalen Lösung für alle, die Zugang zu regulären PKV-Tarifen oder zur GKV haben.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:
- Prüfen Sie Alternativen: Bevor Sie in den Basistarif wechseln, prüfen Sie alle Optionen – reguläre PKV-Tarife, GKV-Rückkehr, Tarifwechsel innerhalb der PKV
- Nutzen Sie ihn als Übergangslösung: Der Basistarif kann eine wertvolle Brücke sein, bis sich Ihre Situation verbessert
- Kalkulieren Sie realistisch: Berechnen Sie die langfristigen Kosten für die ganze Familie
- Wechseln Sie rechtzeitig: Wenn Sie jung und gesund sind, wechseln Sie aus dem Basistarif in einen besseren Tarif
- Holen Sie Beratung ein: Die Entscheidung für oder gegen den Basistarif sollte fundiert getroffen werden – lassen Sie sich unabhängig beraten
Der Basistarif ist kein Grund zur Panik, sondern ein Sicherheitsnetz. Wer die Regeln kennt und strategisch plant, kann ihn nutzen, um finanzielle Engpässe zu überbrücken oder trotz Vorerkrankungen Versicherungsschutz zu erhalten – ohne dabei auf Grundversorgung verzichten zu müssen.



